Gasgeruch: Was ist zu tun?

Gasgeruch ist immer ein Warnsignal – und sollte nie ignoriert werden. Auch wenn schwere Unfälle durch Gas in Deutschland selten sind, kann schon ein kleiner Gasaustritt gefährlich werden. Erdgas ist hochentzündlich – und in bestimmten Konzentrationen auch lebensbedrohlich. Umso wichtiger ist es, typische Warnzeichen früh zu erkennen und im Ernstfall richtig zu reagieren.

Lesen Sie weiter – und schützen Sie sich und Ihr Zuhause.

Schnelleinstieg

Das Wichtigste in Kürze

Gas ist unsichtbar, geruchlos, lautlos – daher wird es künstlich odoriert (mit Duftstoffen versetzt)

 

Typischer Gasgeruch: faulige Eier, Lösungsmittel, Klebstoffartig

 

Bei Gasgeruch sofort handeln:

    • Kein offenes Feuer oder Funken (nicht rauchen, keine Schalter, kein Handy)
    • Fenster und Türen öffnen, für Durchzug sorgen
    • Gashahn zudrehen, wenn gefahrlos erreichbar
    • Andere Bewohner warnen – ohne Türklingel!
    • Gebäude verlassen
    • Notruf (112) oder Störungshotline anrufen – aber nur draußen!

Gefahren bei Gasaustritt:

    • Erstickung durch Sauerstoffverdrängung
    • Explosion, wenn sich Gas-Luft-Gemisch entzündet

 

Unfälle sind selten, aber potenziell lebensgefährlich

Gasmelder als Zusatzschutz sinnvoll

Woran erkenne ich ein Gasleck?

Weil Gas farblos, lautlos und nicht tastbar ist, bleibt der Geruch oft die einzige erkennbare Warnung bei einem Gasaustritt. Daher gilt: Wenn Sie einen intensiven, ungewohnten oder alarmierenden Geruch wahrnehmen, handeln Sie schnell und überlegt – schon der kleinste Verdacht kann Leben retten.

Wie riecht Gas? -Gasgeruch sicher identifizieren

Gasgeruch ist kein Alltagsgeruch – und das ist auch gut so. Denn Erdgas und Flüssiggas sind von Natur aus geruchlos. Damit ein möglicher Gasaustritt aus der Heizung oder aus Gasleitungen überhaupt bemerkt werden kann, werden dem Gas künstliche Duftstoffe zugesetzt.
 Sie sorgen dafür, dass Gas unverkennbar, intensiv und unangenehm riecht – meist nach faulen Eiern oder nach einem lösungsmittelartigen, chemischen Geruch, der an Klebstoff erinnert.

Einheitlich ist der Geruch der Odorierung in Deutschland jedoch nicht. Je nach Gasnetzbetreiber werden unterschiedliche Geruchsstoffe verwendet – von schwefelhaltigen Stoffen wie THT (Tetrahydrothiophen) bis hin zu schwefelfreien, umweltfreundlicheren Alternativen wie Acrylatgemischen. Diese Unterschiede führen dazu, dass Gas in manchen Regionen eher „faul“ riecht, in anderen hingegen streng synthetisch oder stechend.
 THT ist mit rund 69 % das am häufigsten verwendete Odoriermittel in Deutschland und verantwortlich für den klassischen, vertrauten Gasgeruch nach faulen Eiern.

Wichtig ist: Gas riecht immer auffällig! Selbst kleine Mengen werden meist sofort wahrgenommen – oft auch dann, wenn man sie nicht direkt zuordnen kann. Das ist auch wichtig: Der Geruch soll eine Warnung auslösen.
Laut den Richtlinien des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) muss für jeden eingesetzten Duftstoff eine Mindestkonzentration eingehalten werden. So wird sichergestellt, dass selbst Menschen mit durchschnittlichem Geruchssinn einen Gasaustritt rechtzeitig bemerken können. In der Praxis wird dieser Wert von den Gasnetzbetreibern häufig sogar überschritten – für noch mehr Sicherheit.

Da es keinen deutschlandweit einheitlichen Gasgeruch gibt, bieten viele Gasnetzbetreiber sogenannte Riechproben oder Duftkarten an. Mit ihnen können Verbraucher erfahren, wie Erdgas in ihrer Region konkret riecht – eine einfache und sinnvolle Sicherheitsmaßnahme.

Welche Risiken birgt ein Gasleck?

Ein Gasleck in der Wohnung oder im Haus kann gefährlich werden – vor allem in geschlossenen Räumen. Der Hauptbestandteil von Erd- und Flüssiggas, Methan, ist zwar für sich genommen ungiftig, aber hochentzündlich. Gelangt zu viel Gaskonzentration in die Raumluft, verdrängt es den Sauerstoff: Die Folge kann Erstickungsgefahr sein – ohne dass typische Vergiftungssymptome auftreten. Erste Warnzeichen bei Sauerstoffmangel sind unter anderem Schwindel, Übelkeit oder Benommenheit. Zusätzlich besteht Explosionsgefahr, wenn sich ein bestimmtes Gas-Luft-Gemisch bildet und eine Zündquelle in der Nähe ist. Zwar zeigen aktuelle Zahlen des DVGW, dass schwere Unfälle sehr selten sind – nur etwa 6 sogenannte „sofortmeldepflichtige Ereignisse“ pro Jahr treten an über 8 Millionen Hausanschlüssen auf –, doch das Risiko bleibt bestehen

Gasleck erkannt - Was nun?

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Ernstfall

Gasgeruch in der Wohnung oder im Haus ist immer ein ernstzunehmendes Warnsignal. Auch wenn schwerwiegende Unfälle zum Glück selten sind, kann ein Gasaustritt lebensgefährlich werden – durch Erstickungsgefahr und mögliche Explosionen. Um im Ernstfall richtig zu reagieren, gilt: Besonnen handeln, keine Panik verbreiten und klare Schritte befolgen. Hier finden Sie die wichtigsten Maßnahmen auf einen Blick:

Checkliste bei Gasgeruch: So verhalten Sie sich richtig

  1. Ruhe bewahren
  2. Zündquellen vermeiden
    kein offenes Feuer und keine elektrischen Schalter oder Geräte benutzen
  3. Für frische Luft sorgen
    – Fenster öffnen und intensiv Lüften
  4. Gaszufuhr unterbrechen
    – Gashahn zudrehen (falls gefahrlos erreichbar)
  5. Andere warnen – ganz ohne Strom!
    – keine Smartphones oder Türklingeln verwenden, wenn Sie Nachbarn informieren wollen
  6. Gebäude verlassen
  7. Gasgeruch melden – aber nur draußen!
    – aus sicherer Entfernung: Notruf 112 oder Störungshotline des Gasversorgers anrufen

 

Wichtig: Auch wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es wirklich Gas ist – lieber einmal zu viel reagieren als zu wenig!

Wie man sich zusätzlich absichern kann

Auch wenn der typische Gasgeruch meist deutlich wahrnehmbar ist, möchten sich viele Menschen zusätzlich absichern – und das aus gutem Grund. Gasmelder bieten hier zusätzlich Sicherheit. Sie funktionieren ähnlich wie Rauchmelder, sind in Deutschland aber nicht gesetzlich vorgeschrieben, sondern eine freiwillige Sicherheitsmaßnahme.

Gasmelder schlagen sofort akustisch oder optisch Alarm, sobald auch nur geringe Mengen Gas in der Luft gemessen werden. Damit bieten sie einen wichtigen Vorteil: Sie warnen auch dann, wenn der menschliche Geruchssinn versagt – etwa bei Erkältungen, im Schlaf oder bei Menschen mit eingeschränkter Geruchswahrnehmung.

Wichtig zu wissen: Es gibt verschiedene Gasmelder für unterschiedliche Gasarten.

  • Erdgas (Methan) ist leichter als Luft und sammelt sich an der Decke. Deshalb sollten Erdgasmelder immer hoch, in Deckennähe, angebracht werden – zum Beispiel über einem Gasherd.
  • Flüssiggas (Propan oder Butan) ist schwerer als Luft und sinkt zu Boden. In diesem Fall sollte der Melder bodennah installiert werden – zum Beispiel im Keller oder in der Nähe eines Flüssiggastanks.

Sie erhalten geeignete Gasmelder im Fachhandel oder in Baumärkten. Die Installation ist in der Regel unkompliziert und kann in kurzer Zeit selbst durchgeführt werden.

Mit einem passenden Gasmelder erhöhen Sie die Sicherheit in Ihrem Zuhause deutlich – vor allem dann, wenn Sie Gasgeräte nutzen oder auf Nummer sicher gehen möchten.

Fazit: Gasgeruch erkennen und richtig handeln

Ein Gasleck kann lebensgefährlich sein. Um es möglichst schnell zu bemerken, werden dem eigentlich geruchslosen Gas unangenehme Duftstoffe beigemischt– meist riecht es dann auffällig nach faulen Eiern oder chemisch-scharf, ähnlich wie Klebstoff.

Wer Gasgeruch bemerkt, muss schnell, aber besonnen handeln. Zündquellen jeglicher Art sind strikt zu vermeiden – das betrifft offenes Feuer ebenso wie elektrische Schalter, Stecker oder Telefone. Stattdessen sollte man sofort alle Fenster öffnen, für Durchzug sorgen und, falls gefahrlos möglich, die Gaszufuhr unterbrechen. Andere Hausbewohnergilt es zu warnen, allerdings ohne elektrische Klingeln oder Mobilgeräte zu benutzen. Danach muss das Gebäude zügig verlassen und der Vorfall aus sicherer Entfernung über Notruf oder Störungshotline gemeldet werden.

Auch wenn schwere Unfälle selten sind, bleibt das Risiko real. Um zusätzlich auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen sich Gasmelder. So lässt sich die Sicherheit im Haushalt mit wenig Aufwand deutlich erhöhen.

Als zuverlässiger Partner in der Erdgasversorgung sind wir jederzeit für Sie erreichbar – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Bei Problemen oder Störungen Ihrer Gasversorgung können Sie sich auf unsere zuverlässige Unterstützung verlassen. Unser Entstörungsdienst sorgt für eine schnellstmögliche Problembehebung in Erdgas, FernwärmeContracting-Anlagen.  Nutzen Sie für die Kontaktaufnahme unser Kundenportal oder kontaktieren Sie uns direkt über unsere kostenlose Störungshotline.

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