Ablesen des Stromzählers

Ihr Stromzähler – das unscheinbare Herzstück im eigenen Zuhause. Hinter ihm steckt weit mehr als nur Zahlen. Wir erklären, warum er nützlich ist und jeder Haushalt einen haben muss!

Erfahren Sie mehr über die Arten und Funktionsweisen des kompakten Geräts, was sich in Ihrem Keller verbirgt.

Schnelleinstieg

Was ist ein Stromzähler und welche Aufgaben hat er?

Der Stromzähler ist ein Messgerät, welches den elektrischen Energieverbrauch in einem Haus oder Betrieb erfasst. Er misst, wie viel Strom – gemessen in Kilowattstunden (kWh)– genutzt wird, und bildet damit die Grundlage für die Abrechnung durch den Energieversorger. Moderne Zähler machen es außerdem leichter, den eigenen Verbrauch im Blick zu behalten und Stromfresser schneller zu erkennen.

Üblicherweise befindet er sich an einem zentralen, gut zugänglichen Platz: häufig im Keller, im Hausanschlussraum oder im Hausflur. In Mehrfamilienhäusern ist er oft in einem gemeinsamen Zählerraum oder Zählerschrank untergebracht. In Wohnungen kann er auch im Treppenhaus oder in einem kleinen Kasten im Eingangsbereich sitzen.

Wichtig ist: Der Stromzähler ist immer dort montiert, wo der Strom aus dem Netz ins Haus oder in die Wohnung geleitet wird.

Wie funktioniert der Stromzähler?

Ein Stromzähler erfasst den elektrischen Energieverbrauch. Immer wenn Geräte eingeschaltet werden und Strom durch die Leitungen fließt, registriert das Messgerät diese Energiemenge und rechnet sie in Kilowattstunden (kWh) um. Diese Einheit dient anschließend als Grundlage für die Abrechnung.
Während ältere Modelle den Verbrauch mit einer rotierenden Scheibe anzeigen, übernehmen digitale Stromzähler und intelligente Smart Meter diese Aufgabe elektronisch und oft noch detaillierter.

Welche Arten von Stromzählern gibt es?

Je nach Gebäude, technischer Ausstattung und Stromtarif kommen unterschiedliche Zählertypen zum Einsatz. Hier ein Überblick über die gängigsten Modelle:

Mechanische Zähler (Drehstromzähler):
Das klassische Modell mit rotierenden Zahlenrollen. Diese Zähler sind weit verbreitet und einfach abzulesen.

Digitale Zähler (elektronisch):
Statt Zahlenrollen besitzen sie ein digitales Display. Dort wechseln die angezeigten Werte regelmäßig – etwa zwischen aktuellem Stromverbrauch und dem Gesamtverbrauch.

Moderne Messeinrichtungen / Smart Meter:
Diese intelligenten Zähler erfassen den Stromverbrauch digital und übermitteln die Daten automatisch an den Energieversorger. Eine manuelle Ablesung ist dadurch nicht mehr nötig. Viele Smart Meter ermöglichen zusätzlich Einblicke in den Tages- oder Wochenverbrauch – oft sogar per App.

👉 Achtung: Smart Meter-Pflicht

Doppeltarifzähler:
Diese Zähler unterscheiden zwischen zwei Verbrauchszeiträumen – meist Tag- und Nachtstrom. Das lohnt sich für Haushalte mit einem günstigeren Nachtstromtarif. Die Verbrauchswerte sind in der Regel folgendermaßen gekennzeichnet:

  • 1.8.1 oder HT = Hochtarif / Tagstrom

  • 1.8.2 oder NT = Niedertarif  / Nachtstrom

Zweirichtungszähler:
Diese Zähler werden in Haushalten mit eigener Stromerzeugung, z. B. durch eine Photovoltaikanlage, eingesetzt. 

Sie erfassen sowohl:

  • den aus dem Netz bezogenen Strom (OBIS-Kennzahl: 1.8.0)

  • als auch den ins Netz eingespeisten Strom (OBIS-Kennzahl: 2.8.0)

Drei untereinander angeordnete Grafiken der Oberfläche von unterschiedlichen Stromzählertypen sind zu sehen. Von oben nach unten sind Drehstromzähler, Digitaler Stromzähler und Doppeltarifzähler abgebildet. Jeweils wird darauf Zählerstand und Zählernummer gekennzeichnet.

Welche Arten von Zählern gibt es noch?

Im Keller bei Ihnen zu Hause verbergen sich gegebenenfalls noch weitere Zähler. Hier ein paar Beispiele:

  • Gaszähler – messen den Verbrauch von Gas in Kubikmetern (m³). Die Werte bilden die Grundlage für die Abrechnung durch den jeweiligen Anbieter oder Messstellenbetreiber.

  • Wasserzähler – zeigen den Verbrauch von Trink- und Brauchwasser in Kubikmetern (m³) an.
    Sie sind ausschlaggebend für die Abrechnung der Wasser- und Abwasserkosten.

  • Wärmezähler und Fernwärmezähler – erfassen die verbrauchte Heizenergie in Kilowattstunden (kWh).
    Eingesetzt werden sie in Gebäuden mit zentraler Heizung oder bei Fernwärme, um die Kosten gerecht auf einzelne Wohneinheiten zu verteilen.

Stromzähler richtig ablesen – eine Anleitung:

In der Regel werden Sie einmal im Jahr aufgefordert, ihren Zählerstand abzulesen. Damit Ihre Jahresabrechnung korrekt ist und Sie den passenden Tarif bei Ihrem Stromanbieter nutzen können, sollten Sie den Stromzähler regelmäßig und sorgfältig ablesen. Egal, ob analog oder digital – der Vorgang ist einfach und lässt sich gut selbst erledigen:

  1. Zählernummer abgleichen – Achten Sie darauf, die richtige Zählernummer zu erfassen. Vergleichen Sie diese unbedingt mit den Angaben Ihres Anbieters oder Messstellenbetreibers, gerade beim Umzug oder wenn mehrere Zähler im Haus vorhanden sind.

  2. Zählerstand ablesen
    • Beim klassischen analogen Rollenzählwerk: Nur die schwarzen Ziffern vor dem
      Komma sind relevant.
    • Auf einer digitalen Anzeige: Auch hier zählen ausschließlich die Werte vor dem
      Komma.
    • Bei Smart Metern:
      • direkt am Gerät per Knopfdruck
      • über die Fernablesung des Stromanbieters
      • oder im Internet via Kundenportal oder per App

  3. Notieren und Ermitteln – Tragen Sie die Zählerstände in Kilowattstunden (kWh) ohne Nachkommastellen ein. So können Sie Ihren Verbrauch auch monatlich im Blick behalten.

  4. Mitteilen – Melden Sie den abgelesenen Wert an Ihren Stromanbieter.
    Diese Lösungen stehen Ihnen bei uns zur Verfügung:

Tipps: Wer seinen Zählerstand regelmäßig kontrolliert, kann steigende Kosten frühzeitig erkennen, Stromtarife vergleichen und gezielt sparen. Besonders interessant ist das für Haushalte mit Wärmepumpe oder Solar, da sich der eigene Energieverbrauch dadurch noch besser überwachen lässt.

Smart-Meter-Pflicht: Das steckt dahinter!

Mit einem großflächigen Smart-Meter-Rollout wird der erste Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung der Energiewende getätigt. Laut dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende soll bis 2032 jeder Haushalt in Deutschland mit einem dieser intelligenten Messsysteme ausgestattet sein.

Bereits seit Januar 2025 ist der Besitz Pflicht, wenn:

  • ein durchschnittlicher Jahresstromverbrauch von über 6.000 kWh vorliegt
  • eine PV-Anlage mit einer Leistung von mehr als 7 kWp genutzt wird
  • und/oder eine steuerbare Verbrauchseinrichtung vorhanden ist, die nach 01.01.2024 installiert wurde


Die flächendeckende Einführung der intelligenten Zähler ist für die Erreichung der gesetzten Klimaziele unabdingbar, denn nur so können erneuerbare Energien effizient genutzt werden.

Smart Meter helfen beispielsweise dabei, die Daten der eigenen Produktion durch PV-Dachanlagen oder anderen Erzeugungsanlagen mit dem individuellen Verbrauch zu synchronisieren und im Gleichgewicht zu halten. Darüber hinaus macht es den eigenen Verbrauch transparent und enthüllt Einsparpotenziale, was nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den eigenen Geldbeutel ist.

Ein weiterer Vorteil: Alle 15 Minuten erfasst das Gerät hierfür den Stromverbrauch des Haushalts und sendet die Daten an Netzbetreiber oder Energielieferanten. – Das manuelle Ablesen des Zählers kann dadurch entfallen!

Warum der Stromzähler so wichtig ist: Ein Fazit

Kurz gesagt: Der Stromzähler ist das zentrale Bindeglied zwischen Verbrauch, Kostenkontrolle und bewusster Energienutzung.

Er ist weit mehr als ein technisches Messgerät, denn er schafft die Grundlage für eine faire und transparente Abrechnung des Energieverbrauchs. Ohne ihn ließe sich weder der individuelle Strombedarf zuverlässig erfassen noch Einsparpotenziale im Haushalt sichtbar machen.

Schon bald werden die klassischen Zähler Schritt für Schritt durch moderne Smart Meter ersetzt – ein wichtiger Meilenstein für mehr Transparenz und Effizienz im Alltag und zugleich ein Beitrag zu den Klimazielen.

Team Energiedienstleistungen