Heizung entlüften: So funktioniert's!

Die Temperaturen sinken – Zeit, die Heizung aufzudrehen.
Doch der Heizkörper bleibt kalt und stattdessen ist nur ein leises Gluckern zu hören?
Oft sind kleine Luftbläschen im System die Ursache. Sie verhindern, dass sich der Heizkörper gleichmäßig erwärmt.
Die gute Nachricht: Dieses Problem lässt sich schnell und einfach selbst beheben.

Wir zeigen Ihnen, wie es geht.

Schnelleinstieg

Wie entlüftet man eine Heizung richtig?

Damit das Entlüften Ihrer Heizkörper problemlos gelingt, sollten Sie folgende Utensilien bereitlegen:

1. Entlüftungsschlüssel (Vierkant)

Ein spezieller Schlüssel, der auf die kleinen Vierkantventile an modernen und auch alten Heizkörpern passt.
Diesen erhalten Sie in nahezu jedem Baumarkt oder online – oft auch im Mehrfachpack.
Alternativ: Falls kein Schlüssel zur Hand ist, kann in Ausnahmefällen eine kleine Rohrzange verwendet werden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, um das Ventil nicht zu beschädigen.

2. Kleines Gefäß zum Auffangen des Wassers

Beim Entlüften kann Wasser aus dem Ventil austreten.
Verwenden Sie ein flaches Gefäß wie eine Tasse, ein Schälchen oder einen kleinen Eimer. Es sollte gut unter das Ventil passen, um das Wasser sicher aufzufangen.

3. Saugfähiges Tuch oder Lappen

Um eventuell austretendes Wasser aufzufangen und Schäden an Boden oder Wand zu vermeiden, sollten Sie ein Tuch bereithalten.
Tipp: Ein altes Handtuch, ein Lappen oder ein Mikrofasertuch eignet sich gut. Vermeiden Sie empfindliche Stoffe, da das Heizungswasser leicht rostig oder verfärbt sein kann.

Heizkörper entlüften: Schritt für Schritt

1. Umwälzpumpe ausschalten (falls möglich)

Wenn Sie ein Eigenheim besitzen und Zugang zur Heizungsanlage haben, schalten Sie die Umwälzpumpe ab.
Warten Sie 30 bis 60 Minuten, damit sich die Luft im System oben in den Heizkörpern sammeln kann.

 2. Heizkörper voll aufdrehen

Drehen Sie das Thermostat am Heizkörper auf die höchste Stufe und lassen Sie die Heizung ca. 20-30 Minuten laufen. So wird die Luft im Heizkörper gelöst und nach oben gedrückt.

3. Heizkörper abdrehen und Entlüftung vorbereiten

Stellen Sie den Heizkörper aus. Platzieren Sie ein kleines Gefäß unter dem Entlüftungsventil und halten Sie ein Tuch bereit, um eventuell austretendes Wasser aufzufangen.

4. Entlüften

Setzen Sie den Entlüftungsschlüssel am Ventil (meist oben seitlich am Heizkörper) an und drehen Sie ihn langsam gegen den Uhrzeigersinn. Meist reicht eine viertel bis halbe Drehung.
Ein zischendes Geräusch zeigt an, dass Luft entweicht.

Achtung: Bei ruckartigem Öffnen kann plötzlich schwungvoll heißes Wasser austrten.

5. Entlüftungsventil wieder schließen

Sobald ein konstanter Wasserstrahl ohne Luftbläschen austritt, schließen Sie das Ventil vorsichtig wieder.

6. Wasserdruck überprüfen

Kontrollieren Sie den Druck an der Heizungsanlage (Manometer). Der Druck sollte idealerweise zwischen 1,2 und 2,0 bar liegen. Falls nötig, füllen Sie Wasser nach.

7. Umwälzpumpe wieder einschalten

Haben Sie die Pumpe zu Beginn abgeschaltet, stellen Sie sie nun wieder an – fertig!

Heizung entlüften: wichtig für Umwelt und Geldbeutel!

Wer seine Heizkörper einmal im Jahr – idealerweise vor Beginn der Heizsaison – entlüftet, kann bis zu 15 % Heizenergie und damit spürbar Heizkosten einsparen.

Denn: Befindet sich Luft im Heizsystem, wird der Heizkörper nicht mehr gleichmäßig warm. Infolgedessen erreicht der Heizkörper nicht die gewünschte Raumtemperatur, obwohl das Thermostat hoch eingestellt ist. In vielen Fällen wird dann unbewusst noch weiter aufgedreht, um ein angenehmes Raumklima zu erhalten.

Diese unnötig verbrauchte Energie belastet nicht nur die Haushaltskasse, sondern auch das Klima. In den meisten Haushalten basiert die Wärmeversorgung noch immer auf fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl, die bei ihrer Nutzung CO2 emittieren.

Das bedeutet: Jede Kilowattstunde, die eingespart wird, reduziert auch den Ausstoß klimaschädlicher CO₂-Emissionen.

Wird durch effizientes Heizen – unter anderem durch regelmäßiges Entlüften – der Energieverbrauch um 10 bis 15 % gesenkt, lassen sich so jährlich mehrere hundert Kilogramm CO₂ vermeiden.

Wie entsteht Luft im Heizungsystem?

Luft im Heizungssystem entsteht nicht selten – und oft unbemerkt. Mögliche Ursachen sind:

  • Beim Befüllen oder Nachfüllen der Anlage gelangt automatisch Luft mit ins System.
  • Undichte Stellen an Verbindungen, Armaturen oder Rohren können winzige Mengen Luft einsaugen – besonders bei älteren Anlagen.
  • Durch sogenannte Diffusion kann bei Kunststoffleitungen Sauerstoff durch das Material ins Heizungswasser eindringen.
  • Ein defektes Ausdehnungsgefäß kann dazu führen, dass vermehrt Luft oder Gase in den Kreislauf gelangen.
  • Auch beim Erhitzen von Wasser löst sich der im Wasser enthaltene Sauerstoff, der sich in Form von Blasen im System ablagern kann.

Heizung entlüften: weitere Hinweise

  • Von unten nach oben entlüften: In mehrstöckigen Gebäuden empfiehlt es sich, in den unteren Etagen zu beginnen – Luft sammelt sich meist in den oberen Heizkörpern.
  • Abkühlen lassen schützt vor Verbrühungen: Auch wenn das Entlüften ohne Ausschalten der Umwälzpumpe möglich ist, sollte das Heizungswasser zuvor ausreichend abkühlen.
  • Wichtig für Mieter: Für die Wartung der Heizungsanlage ist der Vermieter zuständig. Bleibt die Heizung nach dem Entlüften kalt, wenden Sie sich an Hausmeister oder Hausverwaltung – z. B. bei zu geringem Wasserdruck oder technischen Defekten.
  • Bei ständigem Entlüften: Muss Ihre Heizung häufig entlüftet werden, kann ein technisches Problem vorliegen (z. B. Leck, defekte Pumpe, falscher Druck). In diesem Fall ist eine Prüfung durch einen Fachbetrieb ratsam, um Energieverluste zu vermeiden.

Heizung entlüften lohnt sich!

Ein gluckernder oder nicht richtig warm werdender Heizkörper deutet häufig auf Luft im System hin. Mit etwas Vorbereitung und wenigen Handgriffen können Sie Ihre Heizung selbst entlüften – und dadurch nicht nur Heizkosten sparen, sondern auch Energie und CO₂-Emissionen reduzieren. Besonders vor Beginn der Heizsaison empfiehlt sich ein kurzer Check Ihrer Heizkörper.

Wenn Ihre Heizung jedoch häufiger Probleme macht oder bereits in die Jahre gekommen ist, lohnt sich ein Blick in die Zukunft: Statt in eine neue Anlage zu investieren, können Sie bei uns einfach eine moderne Heizung mieten. Mit dem praktischen Wärme-Contracting übernehmen wir die Planung, Installation und Wartung – Sie genießen komfortable Wärme ohne hohen Aufwand.

Ob individuelle Beratung, technischer Service oder Fragen rund um Ihre Energieversorgung – wir stehen Ihnen mit Erfahrung und Kompetenz zur Seite.

Jetzt informieren und gut vorbereitet in die Heizsaison starten!

Team Energiedienstleistungen